Rückblick 2022 – ECHO

SPIEGELUNG UND DOPPELUNG, ZWIESPRACHE UND ZWIEGESANG

Hall und Widerhall, Realität und Imitation, Spiegelung und Doppelung, Zwiesprache und Zwiegesang: Zehn Tage lang machte die 10. SCHLOSSMEDIALE, das Festival für Alte Musik, Neue Musik und audiovisuelle Kunst im Schloss Werdenberg, von 3. – 12. Juni 2022 das Jahresthema ECHO auf vielfältige und eindrückliche Art und Weise hörbar und sichtbar. 1'231 Besucher folgten den Lockrufen des Werdenberger Echos und kamen zu Konzerten und Performances, zur Aussenstelle im Toggenburg und in die Ausstellung. 

Zum zehnjährigen Jubiläum des Festivals standen zwei äusserst renommierte Schweizer Künstler im Fokus: der 1938 in Appenzell geborene Bildhauer, Zeichner, Aktions- und Konzeptkünstler ROMAN SIGNER und der 1954 in Schaffhausen geborene Komponist BEAT FURRER. Beide entwarfen für das Schloss Werdenberg Arbeiten und Auftragswerke. Roman Signer beglückte das Schloss Werdenberg sogar mit einer permanenten Installation, indem er mittels Spiegelung den Himmel in den Brunnen im Schlosshof holt.

In diesem Jahr kreiste die Schlossmediale im Eröffnungskonzert GARTEN DER STIMMEN mit dem Vokalensemble The Present um die Sehnsucht nach goldenen Paradiesen, zauberte in ZWIELICHTERN düster-meditative Klanglandschaften in alte Mauern, unternahm in ICH WILL, ALLZEIT zusammen mit der Musicbanda Franui einen klangvollen Ausflug ins Toggenburg und erweckte mit der Gambistin Hille Perl in BALLADS WITHIN A DREAM einen barocken Mittsommernachtstraum zum Leben. In FOLIE A DEUX lockte die junge Perkussionistin Vanessa Porter das Publikum mit meisterhafter Virtuosität durchs ganze Schloss. Das Konzert DER BERG ANTWORTET brachte das ersehnte, erste Gastspiel des Ensemble ö! aus Chur, «HALL UND WIDERHALL» die Rückkehr des genialen Trios Cordis in Custodia. Die Kindermediale DAS DOPPELTE LOTTCHEN erforschte das menschliche Echo eineiiger Zwillinge, und zum Grande Finale gab es in RETROUVÉ mitreissende Musik aus dem Mittelalter und zum Schluss die Flugkünste der Luftartistengruppe öff öff. 

«Roman Signer war unser Geburtstagsgeschenk!»

«Es war eine würdige, wundervolle Jubiläums-Schlossmediale», sagt die künstlerische Leiterin des Schloss Werdenberg, Mirella Weingarten: «Roman Signer tatsächlich als Künstler im Fokus im Schloss empfangen zu dürfen – zehn Jahre nachdem ich ihn das erste Mal gefragt hatte –, war ein wundervolles Geburtstagsgeschenk für unser Festival. Aber auch die Rückkehr zahlreicher grossartiger Schlossmediale-Künstlerinnen und Künstler in den Konzerten und in der Ausstellung – darunter etwa Gambistin Hille Perl und Fotografin Donata Wenders, aber auch die Sopranistin Olivia Stahn und die Luftakrobatinnen von öff öff – hat uns grosse Freude bereitet.»
 
Thomas Gnägi, Leiter des Schloss Werdenberg stellt fest: «Ein weiteres Mal hat die Schlossmediale gezeigt, was für eine außerordentliche Vielfalt an Musik und Motiven sich in einem schlichten Thema wie ECHO verbirgt – und wie man ihm diese mit Konzerten, Kunstwerken und Performances entlockt. Zehn Jahre nach der Gründung der Schlossmediale weiss das Publikum, dass es bei diesem Festival immer Neues, Außergewöhnliches und Faszinierendes im Schloss zu entdecken gibt.»

Paradiesisches, Ausserweltliches

Im ausverkauften Eröffnungskonzert GARTEN DER STIMMEN am Freitag, 3. Juni begab sich das junge Berliner Vokalensemble The Present im ganzen Schloss auf die Suche nach dem Widerhall goldener Paradiese: Die jungen Sängerinnen und Sänger liessen zusammen mit Lautenist Lee Santana Vögel singen und zeitgenössische Blüten erblühen (Lucia Ronchettis «Blumenstudien» von 2012), entzückten mit sanften Madrigalen des 15. und 16. Jahrhunderts und mit der mit originalgetreuem Schmelz dargebrachten Interpretation des italienischen Schlagers «Baciami tre volte».

Zum Abschluss des Eröffnungstages warf die Artistin und Luftakrobatin Sarah Lindermayer in ihrer nächtlichen Performance SCHATTEN ebendiesen in dreifacher Ausfertigung als Echo ihrer selbst an die Schlosswand: Leichtfüssig und anmutig schwebte die zierliche Künstlerin in einem Netz von Seilen über den Schlosshof, während ihre Schatten wie Riesen über die Schlosswand wanderten.

Auch am zweiten Abend der Schlossmediale erschallten im Konzert ZWIELICHTERN am Samstag, 4. Juni Stimmen, ihr Klang und ihr Echo. Olivia Stahn und Andrew Digby eröffneten mit dem schimmernden «Spazio Immergente I» für Sopran und Posaune des Komponisten im Fokus Beat Furrer. Dann durchwehte der sanfte, polyphone Gesang der Grabser Bergfinkli die Halle im Erdgeschoss. Höhepunkt aber war «La perfezione di uno spirito sottile» von Salvatore Sciarrino im Dachstock: Inmitten Uta Neumanns Videoinstallation, einer sich stetig verändernden, einsamen Berglandschaft, standen sich die Sopranistin Olivia Stahn und die Flötistin Rebecca Lane wie zwei ausserweltliche Wesen gegenüber, die nur im Pianissimo miteinander kommunizierten. Oben aus dem Dachgebälk – optisch kaum wahrnehmbar – ertönten geheimnisvolle Glockenklänge der jungen Perkussionistin Vanessa Porter.

Echovolle Sommernächte

Wie in jedem Jahr, so war auch diesmal die Aussenstelle der Schlossmediale, das Konzert ICH WILL, ALLZEIT! Am Sonntag, 5. Juni ein einmaliges Abenteuer – und erstmals eine Koproduktion mit der Klangwelt Toggenburg. Das Konzert begann schon am Nachmittag: Die einzigartige Ostiroler Musicbanda Franui lockte die Besucherinnen und Besucher mit leisen und lauten Klängen treppauf, treppab durch das ganze Schloss. Eine Bassklarinette spielte im Stiegenhaus und ein Saxofon im Spiegelsaal, Pippilottis Installation leuchtet zu tiefen Tubaklängen. In der Schlossküche entspann sich ein menschlich-tierisch-elektronischer Dialog zwischen Sängerin Isa Wiss und der Installation von Xoan-Xil Lopez, während die feinen Toggenburger Naturjodel von Doris Bühler-Ammann und Sarah Rüegg in die Landvogtstube lockten. 
Nach einer kurvenreichen Fahrt ins Toggenburg und einem kurzen, aber heftigen Gewitterguss bei einem musikalischen Zwischenstopp in der Schlucht erreichten drei Schlossmediale-Busse das Klangfestival Toggenburg. Das abendliche Konzert in der Propstei Alt St. Johann – gleichzeitig Abschlusskonzert des diesjährigen Klangfestivals – war, ganz der musikalischen Philosophie der Musicbanda Franui entsprechend, eine gleichermassen wilde wie poetische Mischung verschiedenster Stile: Naturstimmen-Jodel, Polkaklänge und Trauermärsche aber auch Melodien von Schubert, Mahler, Brahms, Bartok und Strauss. 

Das Konzert BALLADS WITHIN A DREAM am Pfingstmontag, 6. Juni präsentierte ein poetisches Panorama englischer Barockmusik, eine Hommage an Elfen und Nymphen, mit zarten Klängen voller Liebessehnen und scheuem Zauber. Zum Leben erweckt wurde dieser Mittsommernachtstraum von der Gambistin Hille Perl, eine der besten deutschen Musikerinnen auf dem Gebiet der Alten Musik, sowie durch Geigerin Veronika Skuplik, Lautenist Andreas Arend und abermals die herausragende Sopranistin Olivia Stahn, die für die erkrankte Clare Wilkinson eingesprungen war. 
 

Ferne Liebe, pathologische Zweisamkeit

Die szenische Lesung MEINE OLJA, MEIN ANTOSCHKA mit der Sopranistin Irina Ungureanu, dem Schauspieler Michael Wolf und dem Drehleierspieler Matthias Loibner am Mittwoch, 8. Juni war das eindrückliche Zeugnis des unentwegten Dialogs zweier Liebender: dem 38-jährigen, berühmten Dichter Anton Tchechow und seiner Geliebten und späteren Ehefrau, der 29-jährigen Schauspielerin Olga Knipper. Denn weil Tschechow wegen seiner Lungentuberkulose im mediterranen Jalta weilt, während die lebenslustige Olga in Moskau und Sankt Petersburg Theater spielt, reisen unzählige Briefe zwischen den beiden hin und her, in denen sich die beiden alles erzählten: das Leben, das sie führen, den Tag, den sie verbringen, die Umgebung, in der sie sich befinden. Und immer wieder ist da die Sehnsucht, aber auch Gezänk und Scherze, Schönheit und Banalität, Ermutigung und Resignation.

Am Donnerstag, 9. Juni führte dann die junge deutsche Perkussionistin Vanessa Porter im Konzert FOLIE À DEUX das Publikum nicht nur durchs ganze Schloss, sondern auch in einen Echoraum pathologischer Zweisamkeit. Mit einer Vielzahl verschiedenster Instrumente – Zarb, Vibraphon, Schlagzeug und in eindrücklicher Manier auch ihr eigener Körper – lockte die Musikerin das Publikum von der Eingangshalle bis in den Dachstock. Dort breitete die Perkussionistin an verschiedenen Stationen eine Klanglandschaft emotionaler Zustände aus: Beglückender Stille an der Zarb, zerbrechlich-wohlklingende Schönheit am Vibraphon und die eindringlichen Erschütterungen einer ergreifenden Bodyperkussion. 

Ein Wochenende mit Beat Furrer

Gar nicht weit ist es vom Schloss Werdenberg rheinaufwärts nach Chur, wo sich seit bald 20 Jahren das Ensemble ö! mit Hingabe der Vermittlung zeitgenössischer Musik widmet. Zum zehnjährigen Jubiläum der Schlossmediale, waren die famosen Graubündner im Konzert DER BERG ANTWORTET am Freitag, 10. Juni endlich erstmals im Schloss Werdenberg zu Gast. Das Programm des Ensembles rund um den Violinisten David Sontòn Caflisch rückte nicht nur Beat Furrer, den diesjährigen Komponisten im Fokus, mit zwei Werken in den Mittelpunkt: Der Abend begann vielmehr mit einer faszinierenden Eigenkomposition von David Sontòn Caflisch, die das Ensemble speziell für das Schloss adaptiert hatte. In der Eingangshalle, im ersten und zweiten Stock hatte sich das Ensemble ö! verteilt und musizierte überall zur selben Zeit. 20 Minuten lang konnte das Publikum selbst entscheiden, aus welcher akustischen und optischen Pespektive es Sontòn Caflischs HOX lauschen wollte. Zum Abschluss gab es noch die mitreissend-virtuose Interpretation zweier Klassiker der minimal music: Steve Reichs «Clapping Music» und Philip Glass’ «Music in a similar motion».

Das Auftragswerk der Schlossmediale an den Komponisten im Fokus Beat Furrer traf am Samstag, 11. Juni in HALL UND WIDERHALL auf zarte Barockmusik und tänzerische Echos. Furrer liess für die Schldas Echo als Widerhall einer Kontrabassklarinette erscheinen, die in Form einer tiefen, inneren Stimme in Dialog mit Countertenor David Feldman trat. Danach verwoben sich die feingliedrig-zarten Stimmen der beiden Countertenöre David Feldman und Oscar Verhaar, der kurzfristig für den erkrankten Doron Schleifer eingesprungen war, mit den leuchtenden Klängen des Schwesternduos Jessica und Vanessa Porter auf Schlagzeug und Marimba. Bildhaft-körperlich erforscht wurde das Echo am Schluss von den beiden Tänzerinnen des Duos Lauramanon.

Musik, dass sich die Balken biegen!

Am Sonntag, 12. Juni, dem letzten Abend der 10. Schlossmediale, wurde die Musik des Mittelalters zum rauschenden Fest: Die Ensembles Oni Wytars und Syn.de präsentierten im Konzert RETROUVÉ jahrhundertealte Volksweisen und Instrumentalstücke aus Italien und Spanien, die sie mit feuriger Spielfreude zu berauschenden Neuinterpretationen aufmischten.

Bei OPEN EARS im Schlosshof stand grünes Gemüse im Mittelpunkt: Und zwar in Form von mehreren «Spinat-Kanons», erschaffen vom Schweizer Cellisten und Komponisten Bo Wiget: Zu hören war auch der Chor der Werdenberger Schloss-Festspiele zusammen mit Schlossmediale-Künstlerinnen und -Künstlern und dem Publikum.

Ein Tanzspektakel in luftiger Höhe bildete den spektakulären Abschluss des Festivals: Die aerial dance company öff öff flog, tanzte und wirbelte zehn Jahre nach ihrem eindrucksvollen Auftritt an der ersten Schlossmediale 2012 in der Performance NACHKLANG wieder der Schlossfassade entlang. Der Musiker und Videokünstler Martin Andersson aus Zürich warf dafür ein akustisches als auch visuelles Echo auf die Schlosswand.

 

KINDERMEDIALE: Menschgewordene Echos

Was ein Sein als eineiiger Zwilling – eine Art menschgewordenes Echo– bedeutet, hat wohl niemand so witzig und nachdenklich festgehalten wie Erich Kästner in seinem Kinderbuchklassiker DAS DOPPELTE LOTTCHEN. Für die Kindermediale liessen die beiden Erzählerinnen Eliane Blumer und Nathalie Hubler am Montag, 6. Juni in einem Gastspiel des Figurentheaters St. Gallen Kästners Buch neu aufleben. In einer rasanten Kombination aus Figurentheater und Schauspiel erzählten sie die Geschichte der Zwillinge Lotte und Luise, die die Rollen tauschen, um ihre getrennten Eltern wieder zueinander zu führen. Aus zwei Schubladenkästen zauberten die beiden Frauen mit viel Tempo und Witz immer neue Requisiten Personen und sorgten für viel Gelächter bei Kindern und Eltern.

Wechselspiele und Spiegelbilder, Innenwelten und Aussenwelten

Körperliche, klangliche und bildliche Echos konnten die Besucherinnen und Besucher dieses Jahr in der AUSSTELLUNG sehen, hören und erleben: Installationen und Performances, Bilder und Dialoge, Spiegelbilder und Wechselspiele zwischen Körpern und Apparaturen, zwischen Innenwelten und Aussenwelten stellten unaufhörlich die Frage, wie etwas zurückkommt, wenn es – in welcher Form auch immer – in den Raum geworfen wird.

Zentraler Teil der Ausstellung ECHO war das Werk des diesjährigen Künstlers im Fokus Roman Signer. Für die Schlossmediale entwickelten er unter dem Titel DREI SKULPTUREN in Zusammenarbeit mit dem zeitgenössischen Komponisten Carlos Hidalgo eine Installation, in der Klang und Objekt eins wurden. In der Performance S.O.S VARIATIONS, in der nicht nur Musik, sondern auch die Klänge des Wassers eine entscheidende Rolle spielten, erweckte der Komponist diese Installation zusammen mit der Perkussionistin Lucia Carro Veiga am Eröffnungsabend zum Leben.

Zudem hat Signer die so schlichte wie wirkungsvolle Installation SPIEGELBRUNNEN für den Brunnen im Schlosshof kreiert: In ihm werden sich ab sofort nicht nur der Himmel, sondern auch die Herabblickenden selbst spiegeln können.

Im Zentrum der Arbeiten der drei Stipendiatinnen und Stipendiaten stand das Verhältnis von Aussenwelt und Innenwelt und die Frage, wie dieses unser Leben beeinflusst. Gudrun Barenbrocks SAME SAME BUT DIFFERENT verwandelte ein ganzes Stockwerk des Schlosses in den Bildträger einer immersiven Landschaftsinszenierung: In Barenbrocks Videos spiegelte sich die Aussenwelt der Schlossumgebung in der Innenwelt des Gebäudes. Die Installation RESTS OF AN ECHO des Brasilianers Flavio Cury war eine Art magnetisches perpetuum mobile aus tausenden, sirrenden Eisenspänen, die sich scheinbar wie von selbst eine Wand hinaufbewegen. Und die taiwanesische Künstlerin Ya-Wen Fu erforschte mit ihrer Multimedia-Installation SPACE IN BETWEEN ganz oben in der Zinne, wie das soziale System unseren Körper, unser Bewusstsein und unser Verhalten beeinflusst und einschränkt: Mittels einer Verbindung zwischen Raum und ihrem eigenen Körper machte die Künstlerin unseren Kampf zwischen Realität und Imagination erfahrbar. 

Sarah Hillebrecht trat in ihrer sculpture performance VON ANGESICHT ZU ANGESICHT täglich mit sich selbst in einen Dialog: Sie stellte sich selbst ihrer lebensgross geschnitzten Statue gegenüber: Die Grenzen, wer da wen nun beobachtete, wer da wen imitierte, schienen sich im Lauf der Performance mehr und mehr aufzulösen.

Was war die Klanginstallation ORGANSCAPE / ORGANISMO I von Xoán-Xil López in der Schlossküche? Elektronische Natürlichkeit oder täuschend natürliche Elektronik? Zart gebaut wie Insekten, zwitschernd wie Vögel aller Arten und Grössen, imitierten Lopez filigrane Skulpturen Geräusche der natürlichen Welt und warfen flitternde Schatten an die Wand. Uta Neumanns Videoinstallation ELEMENTS – HOLDING SPACE, die zu «La perfezione di uno spirito sottile (1985)» von Salvatore Sciarrino entstanden ist, erfüllte den Dachstock mit grossformatigen Stills menschenleerer Berglandschaften, einer vom Menschen erschöpften, aber atmenden Landschaft.

Die Arbeit von Gabrielle Dannenberger und Mirijam Spendov, die sich seit 2019 ihre Gedanken, Assoziationen und Erinnerungen in Form von Zeichnungen mitteilen, war im Keller zu sehen: In der Installation FRAGILE FISCHE IM SCHNEE BEI DEN MAMMUTBÄUMEN spiegelte sich der Dialog der beiden Künstlerinnen wie ein Echo des Alltags der beiden Frauen. Filme und Fotografien von Donata Wenders waren unter dem Titel TRUTH PASSES THROUGH YOU LIKE WATER THROUGH YOUR FINGERS zu sehen.

Die filigrane, mit Tropfen Klang erzeugende Installation «Wohltemperierter Hygrometer» der Schweizerin Anna Kubelík hatte bereits bei der Schlossmediale 2015 das Publikum verzaubert: KLANGSTAB 1+2 von Kubelík und Oliver Schmid war im Erdgeschoss in einer ebenso faszinierenden Weiterentwicklung zu sehen. In VERSCHWISTERUNG von Katharina Lepik, einer Serie von Doppelporträts, verschmolzen zwei Individuen scheinbar zu einem gemeinsamen Charakter – und liessen die Besucherinnen und Besucher mit dem Rätsel zurück, wo die menschliche Spiegelung endet und Verwandschaft tatsächlich beginnt.